Geirangerfjord 31. Mai
Zusammenpacken, weiter Reisen, zum Geirangerfjord soll es heute gehen. In Stryn müssen wir uns zuerst mit Lebensmitteln eindecken.
Von diesem Dorf fahren wir durch ein breites Tal immer bergwärts. Es wird immer gebiergiger, die Stasse ähnlich wie die Sustenpassstrasse. Vor einem langen Tunnel, ca. 4 Kilometer lang, ist plötzlich Schluss mit fahren.
Vor uns scheint es eine Baustelle zu geben. Ein Strassenarbeiter kommt vorbei und informiert bei jedem Auo, wie lange die Wartezeit dauert. Ein Einsatzfahrzeug mit Blinklicht fährt voraus, die ganze Kolonne hinterher. Wie beim Formel 1 Rennen, der Safety-Car. So funktioniert das Ampel System hier in Norwegen.
Oben auf dem Pass Nebel, Regen, kalt einfach Tristesse total. Zum Aussichtspunkt lohnt es sich schon gar nicht.
Die ganzen Höhenmeter die Charly überwunden hat, werden gleich wieder vernichtet, denn Geiranger, du ahnst es, ist unten am Fjord auf Meereshöhe.
Dieser Ort ist extrem touristisch. Zum einen wegen der Kreuzfahrtschiffe, die hier regelmässig anlegen, zum andern der Werbung wegen. Wer das Pech hat, wie wir gerade sind nebst Greti und Paul noch andere 2500 Personen in diesem Ort.
Die Kreuzfahrtschiffe legen meistens am Morgen an und bleiben den ganzen Tag am Kai. Die meisten Leute werden mit Bussen zu den Sehensürdigkeiten gefahren. Jedem das seine, das ist nicht gerade unser Ding.
Im Geiranger Ferjesenter, etwas abseits vom Trubel bleiben wir eine Nacht.
Von den Bergen an die Küste 1. Juni
Gut recherchiert ist halber Preis. Mein Wunsch ist schon lange, durch den Geirangerfjord mit dem Schiff zu fahren. Nicht mit dem Kreuzfahrtschiff, nicht mit den Ausflugsschiffen, nein am günstigsten ist es mit der ganz normalen Autofähre. Der Vorteil ist nebst bestem Preis, du hast das Auto mit dabei und es wird laufend Interessantes über die Gegend per Lautsprecher durchgegeben. (sogar auf deutsch)
Nachdem wir in Hellesylt die Fähre velassen, geht es wieder auf schmalen Strassen Richtung Atlantikküste.
In Nordfordeid besuchen wir das Sagastad Viking Center. Dort erfahren wir, wie die Vikinger gelebt haben. Die Hauptatraktion ist ein nachgebautes Wikingerschiff, eindrücklich.
Wir haben den Willhelm Tell die Norweger den Harald Schönhaar der erste Wikingerkönig. Wer weiss vielleicht haben sich die beiden sogar gekannt....
Weiter fahren wir Richtung Westen an die Küste. Die Strasse wird noch schmaler, knapp 2.50 Meter breit. Greti ist angespannt, Paul bleibt ruhig und liebt diese Stassen. Kreuzen ist hier unmöglich, ab und zu hat es Ausweichstellen.
Bremanger ist das heutige Ziel. Im Hafen von Iglandsvik Marina soll es einen tollen Stellplatz geben. Und tätsächlich ist es so. Ein einziges Wohnmobil steht da, sonst sind wir mutterseelen alleine. Was für ein Gegensatz zu Geiranger.
Natur stärker als Mensch 2. Juni
Die Bergtour auf den Veten (527 Meter über dem Meeresspiegel) an der Westküste von Norwegen zählt zu den ganz besonderen Highlights. Immerhin besteigt man hier den westlichsten Berg Norwegens.
Das Wetter scheint vielversprechend, also los geht es.
Der Pfad ist steil und felsig und steinig, wie bei einer richtigen Bergtour bei uns in der Schweiz.
Nach dem ersten Steilaufschwung, kommen wir auf eine Art Hochebene, bevor der nächste steile Anstieg kommt der zum Veten-Plateau führt.
Oben angelangt pfeift uns ein kalter Wind entgegen, der Nebel zieht auf. Was nun -- nach einer kurzen Lagebesprechung kommen wir zum Schluss, das Umkehren wohl die sinnvollste Variante ist. In diesem schwierigen Gelände, oft sind nur vage Wegspuren zu erkennen, wollen wir nichts riskieren. Die Natur ist hier stärker als wir kleine Menschlein.
Zurück beim Auto fahren wir zum nächsten wunderbaren Strand auf der Insel Kalvag. Dort treffen wir wiederum einen sehr schönen Standplatz. Kaum jemand scheint diesen schönen Ort zu kennen.
Ich gehe auf Fotosafari, die in einer längeren (zwei Stunden) Tour bis zum Leuchtturm am Ende der Insel ausartet. Wieder so ein Gegensatz. Am Vormittag zog dichter Nebel auf, Am Abend strahlt die Sonne.
Papageientaucher 3. Juni
Der Kannesteinen gehört wahrscheinlich zu den am meisten fotografierten Steinformationen in Norwegen. Kein Wunder! Selten sieht man auf so beeindruckende Weise, welche Kraft die ewig währende Brandung des Meeres hat. Seit Jahrtausenden hat das Meer diese Skulptur der Natur geformt. Dieser Fotohotspot liegt an unserer Route, also nichts wie hin. Es hat uns nicht gerade aus den Socken gehauen, der kleine Abstecher von 30 Minuten hat sich jedoch schon gelohnt.
Wir fahren weiter Nordwärts zur Insel Runde. Das Highlight auf dieser Insel sind ganz sicher die niedlichen Papageitaucher, die hier in der Paarungszeit viele Nester an den steilen Klippen bauen. Aber auch mächtige Seeadler, Raubmöwen und unzählige andere Seevögel soll man hier bestaunen können.
Der kleine Campingplatz ist proppenvoll. Was für ein Gegensatz zu den beiden letzten Plätzen. Alle wollen die kleinen niedlichen Papageinentaucher beobachten. Um ca 19:00 Uhr sollen sie in den Klippen autauchen.
Eine Stunde vorher hängt der Nebel herunter und es nässt, einfach gruusig. Greti meint trocken: Bei diesem Sauwetter würde es ihr niemals in den Sinn kommen, aufs Hinterarni die Zugvögel zu beobachten!!!
Wir ziehen voll motiviert - (ha ha ha) -unser Regenzeugs an und marschieren los.
Welch ein Wunder, bald scheint die Sonne, das ist kein Witz, es ist einfach so ein krasser Gegensatz!
Alle Leute vom Campingplatz sind jetzt oben an den Klippen. Was wir nun beobachten ist das Verhalten der Leute, zum teil ganz schräge Vögel...
Nun tauchen diejenigen wegen denen wir eigentlich hier sind auch auf. Wir sind begeistert von diesen Papageientaucher. Dieser Ausflug hat sich definitiv gelohnt, zum perfekten Tag hat nur das Kotlett vom Hinterarni gefehlt...
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Wunderscheeni Pics u brichte vo eurer Reis���! (Montag, 05 Juni 2023 20:14)
Brechbühl rösly robi
Ruth Oberli (Montag, 05 Juni 2023 20:40)
Königin Margareta die Erste gfällt mir! So sass Greti jeweils am Teamrapport, wenn sie viel wusste und doch nichts sagte. Tschüss Greti und liebe Grüsse Ruth